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EFD Events - Nachlese

Sommerfest Wolfach 2013

Seminar „Unerwünschtes Jagdverhalten“

Liest man sich die Rassebeschreibung des Eurasiers durch, so findet man dort das Verhaltensmerkmal „ohne Jagdtrieb“. Jedoch wissen viele Eurasierbesitzer von der mehr oder weniger ausgeprägten Jagdleidenschaft ihres Eurasiers zu berichten.
Aus diesem Grund veranstaltete Karl-Heinz Schanz im Rahmen des jährlichen Sommerfestes das Seminar „Unerwünschtes Jagdverhalten“, dessen Teilnehmerzahl bewusst begrenzt war.
Am Freitagmorgen fanden sich die 15 Eurasier mit ihren Besitzern im Gasthof Kreuz in Wolfach ein, wo  der theoretische Teil stattfand. Anfangs wurde uns das Wesen unserer Hunde erklärt, um uns aufzuzeigen, dass der Jagdtrieb instinktgesteuert ist. Triebe seien der Motor, der Instinkt das Steuer.
Außerdem jagen unsere Hunde nicht wegen der Nahrung, füttern wir sie doch regelmäßig, sondern wegen des Glücksgefühls, denn Jagen ist Selbstbelohnung.
Deshalb könne der Jagdtrieb auch nicht einfach abtrainiert sondern nur gehemmt/gefördert werden.



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M-Wurf v.d. 'Wolfsangel

Was also tun, wenn der geliebte Eurasier dem aufgescheuchten Hasen nachhetzt oder die Spur eines Waldbewohners aufnimmt?
Anfangs ist, idealerweise schon beim Welpen, ein Schleppleinentraining angebracht. Die Schleppleine dient dazu, dem Hund beizubringen, wie weit er sich vom Halter entfernen darf. So sollte man seinen Hund immer, und zwar bevor er das Ende der Leine erreicht hat, mit einem Kommando ausbremsen und danach natürlich loben. Desweiteren sollte man den Hund bei jeder Kontaktaufnahme loben, dies fördert auch die Beziehung!.Highslide JS

Zudem ist es wichtig Kommandos wie „warten“, „bleiben“ und „langsam“ und "Stop" einzuführen, sich bei jedem Spaziergang auf den Hund zu konzentrieren und diesen zu beschäftigen. Doch wie beschäftigt man seinen Hund unterwegs? Auch hierfür bekamen wir sehr viele verschiedene Anregungen genannt. Beispielsweise kann man im abwechselnden Tempo laufen oder auch einfach mal hüpfen. Klettert ihr Hund gerne auf Baumstämme, so tun Sie dies doch mal mit ihm zusammen oder veranstalten Sie gemeinsame Such-, Bring- und Laufspiele.

Oder wie wäre es damit den richtigen Tannenzapfen unter einem Haufen vieler anderer zu finden? Man trage einfach einen Tannenzapfen bei sich,  markiere ihn und lege ihn in einen Haufen mit anderen Zapfen. Nun lässt man den Eurasier den „richtigen“ Tannenzapfen suchen.
Wirklich viele andere Möglichkeiten wurden erklärt. Ganz wichtig bei allem ist, dass es am Ende  immer Futter geben muss. Denn am Ende einer Jagd steht instinktmäßig immer das Fressen!
Der beste Beuteersatz ist der Futterdummy, ein Zusammenspiel aus Bewegung und Futter. Der Inhalt muss immer etwas ganz besonderes Highlight sein, etwas das es sonst wirklich nie gibt. Das Gute daran: der Hund braucht uns um an das Futter zu kommen! Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf, denn alles ist erlaubt solange es unter Ihrer Leitung stattfindet und Spaß macht.

Doch obwohl man sich mit seinem Hund beschäftigt kann es immer passieren, dass ein aufgescheuchter Hase interessanter ist und der Liebling hinterherrennt. Für solche Situationen sollte man ihm ein Kommando als Notbremse  beibringen. Das kann beispielsweise „Platz“ sein, da es für den Hund in einer Ernstsituation leichter ist sich hinzulegen als zurückzukommen.
Desweiteren kann ein Komm-Beschleuniger hilfreich sein, wenn der Hund zumindest kurz reagiert. Man ruft ihn zu sich und wenn er kurz stutzt weckt man die Vorfreude, z. B. indem man den Futterbeutel öffnet und laut jubelt um den Hund zu motivieren zurückzukommen. Eine abgebrochene Jagd löst aber auch Frust beim Hund aus, weshalb man ihm immer eine Alternative bieten sollte, z.B. durch ein gemeinsames Spiel.Highslide JS
Bitte verwenden Sie weder Sprühhalsbänder und schon gar keine Stromreizgeräte.

 
 
 

Nach der Mittagspause machten wir uns, wegen des schlechten Wetters in regenfester Kleidung, auf den Weg in den Wald. Dort fand der praktische Teil unter Leitung von Karl-Heinz Schanz statt. Zunächst trafen wir uns mit der Jägerin Karin Schmid-Hirschle, die uns die Problematik jagender Hunde aus Sicht der Jäger aufzeigte. Außerdem gab sie uns einen Einblick in die Gesetzeslage, denn oft dürfen jagende Hunde unter bestimmten Voraussetzungen erschossen werden.Da diese Gesetze jedoch nach Bundesland und Gemeinde variieren, erkundigen Sie sich am besten selbst, wie es bei Ihnen geregelt ist.  Aber die wenigsten Jäger, oft sind sie selbst Hundehalter, wollen einen Hund wirklich erschießen. Umso öfter der Hund jedoch jagt, umso schwieriger wird es für ihn. Wir Hundehalter sollten gerade in der Brut-und Setzzeit, in der Wildtiere ihren Nachwuchs bekommen und aufziehen, besonders aufmerksam sein. Dann erklärte Frau Schmid-Hirschle uns noch die Gefahr, die vor allem von Bachen (weibl. Wildschweine), die ihre Frischlinge beschützen, ausgeht.
Daraufhin ging es mit den praktischen Übungen los (auf Grund derer die Teilnehmerzahl begrenzt war) und auch die erst 14 Wochen alte Wachtel der Jägerin durfte die Dummy-Übung ausprobieren. Hierzu wird der Dummy an einer Schleppleine befestigt und vom Menschen vor dem Hund schnell bewegt. Dieser kommt nur mit Hilfe seines menschlichen Begleiters an den leckeren Inhalt. Dies fördere die Bindung und man kann gleichzeitig das „Komm“-Signal üben.Highslide JS

Eine weitere Möglichkeit den Hund zu beschäftigen ist es, ihn mit einem passenden Rucksack auszustatten und ihn z.B. auf einem längeren Spaziergang sein Wasser tragen zu lassen. Natürlich muss das langsam aufgebaut werden und man sollte die Taschen nicht sofort mit etlichen Kilos bestücken.  Oder man lässt ihn etwas ziehen, hierfür könnte man einen einfachen Reifen nehmen. Auch Fragen, die sich aus dem  theoretischen Teil gestellt hatten wurden praktisch beantwortet. Dies macht es für uns natürlich leichter die Tipps auch zuhause anzuwenden.
Damit auch diejenigen unter uns die mehrere Eurasier haben, zum Glück ja keine Seltenheit, gezielt üben können, zeigte uns Karl-Heinz den Anlegepflock, ein Drehhaken, an dem man die Leine des wartenden Hundes befestigen kann. Zwar ließ sich dieser wegen des harten Waldbodens nicht in die Erde drehen, aber wir verstanden auch so, wie es funktioniert ;-)
Um uns zu veranschaulichen, was man mit dem richtigen Training erreichen kann, waren zwei Hundehalter, die regelmäßig in der Hundeschule Schanz trainieren, mit ihren Hunden Amy und Paco dabei. In kleinen Gruppen zeigten sie uns, wie man dem Hund beibringen kann aus dem Lauf heraus das Kommando „Platz“ auszuführen.
Etwas durchnässt, aber doch nicht ganz so nass wie befürchtet, kamen wir dann wieder im Gasthof an um uns abschließend noch einmal zusammenzusetzen und offene Fragen zu klären.
Unser Urteil: Das Seminar war super und wir Teilnehmer wissen nun, welche Baustellen wir in der Erziehung unserer Eurasier haben und wie wir an diesen arbeiten können. Doch vor dem großen Ziel „Mein Hund jagt nicht mehr“ stehen viele kleine Ziele. Diese zu erreichen ist um einiges leichter und es wird uns, aber auch unseren Hunden, viel  Spaß bereiten die vielen guten Ratschläge umzusetzen.


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Farina-Maja von Weihenstephan u. Merlin v.d. 'Wolfsangel, Bes. Elke Schikowski
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Kimi v.d. Wolfsangel, Bes. Inis u.Bernd Schäfer
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Merlin v.d.Wolfsangel
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Nachzuchtgruppe K-Wurf Wolfsangel: Kenouk, Mutter Bash,Kimi,Kimba, King
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King v.d.Wolfsangel, Bes. Fam.Stritmatter
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Chico v. Weihenstephan, Bes. Fam. Stajmec
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Karl-Heinz Schanz zeigt Leinenführigkeit (hier mit Merlin)
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Karl-Heinz Schanz beantwortet allgemeine Fragen zum Jagdtrieb
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Frau Schied-Hirschle beantwortet Fragen und nimmt Stellung aus der Jägersicht
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Merlin v.d. Wolfsangel
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Gastrednerin Frau Schied-Hirschle referierte über Schonzeit, Hegezeit, Gefahren und Umgang mit freilaufenden Hunden
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Gruppenfoto des Antijagdseminars
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HarCo v.d. Double Forest Ranch, Bes. Fam. Ebner
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Minou v.d.Wolfsangel, Bes. Fam.Knorr
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Merlin v.d. Wolfsangel, Bes. Elke Schikowski
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Mika v.d. Wolfsangel, Bes. Fam. Laubert
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Cocco (grau) und Bay(rot) v.d. Schwarzwaldbahn
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Chico v. Weihenstephan
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Chico v. Weihenstephan

Bilder © by Karin Schwager