Hund verschwunden – nie aufgeben
Hund beim Spaziergang entlaufen? Aus dem Auto gesprungen und in Panik verschwunden? In einem unbeobachteten Moment entführt? Was tun in einer solchen Situation?
Polizei, Tierheime, Hundeschulen, Jäger und Tierärzte informieren. Je mehr Leute Sie informieren, je größer die Chance, dass der Hund gesichtet wird.
Sprechen Sie Nachbarn, Spaziergänger und andere Hundebesitzer an, verteilen Sie Suchmeldungen mit dem Bild ihres Hundes und ihrer Telefonnummer an zentralen Plätzen. Visitenkarten eignen sich besser als Flyer, die häufig im Papierkorb landen.
Melden Sie den Verlust in möglichst vielen Hundeforen im Internet.
Jedes Haustier sollte in einer zentralen Datenbank mit seiner Chipnummer registriert sein, z.B. bei Tasso, Europas größter Datenbank, der Service ist kostenlos. Tasso und Tierheime arbeiten eng zusammen und helfen bei der Rückvermittlung von Tieren. Zu guter Letzt rufen Sie die Tierkörperverwertung bzw. die Polizei an, wo getötete Hunde registriert werden. Gewissheit ist besser als zermürbende Ängste.
Tipps bei der Hundesuche
Wenn ein Hund z.B. nach einem Autounfall vermisst wird, steht er meist unter Schock und verkriecht sich. Da die meisten Tiere in der Dämmerung ihre Verstecke verlassen, ist abends oder sehr früh morgens die beste Zeit zur Wiederauffindung des Tieres. Ein größerer Suchtrupp könnte den Hund verschrecken, da ihn Stimmgewirr beunruhigt, also gehen Sie nur mit einer kleinen Gruppe los. Wird der Hund gesichtet, stürmen Sie keinesfalls auf ihn los, der Hund würde sofort fliehen, da meist ein „Kontaktbruch“ stattgefunden hat. Machen Sie sich klein, rufen den Hund mit leiser Stimme und nähern Sie sich ganz ganz langsam mit beruhigenden Worten. Vielleicht können Sie ihn auch mit Futter locken. Inzwischen gibt es auch professionelle „Hundesucher“.
Hundehalter berichten:
Als Ipsy verschwand
Jeder junge Hund verursacht irgendwann Aufregungen, an die wir uns nur mit klopfenden Herzen erinnern. So war Ipsy bei einem Spaziergang am Fluss in waldreicher Umgebung verschwunden und offensichtlich war es für sie eine abenteuerliche Unternehmung, der sie sich längere Zeit widmen wollte.
Ich sprach Spaziergänger an, ob sie einen rötlichen Hund gesehen hätten. Ipsy wurde gelegentlich gesichtet, mal am Fluss, mal auf einer Waldlichtung, aber ich kam immer zu spät. Also ging ich nach 2 Stunden zum Parkplatz, um mich im Auto auszuruhen. Da erzählte mir eine junge Frau, die meine Hündin kannte: „Ihre Hündin saß neben ihrem Auto, ich wollte sie einfangen, da lief sie weg. Sie rannte auf die Straße, wurde angefahren, der Kerl hat nicht angehalten und dann ist sie in Panik in den gegenüberliegenden Wald gestürmt, kam humpelnd zurück, ließ sich aber wieder nicht greifen und flüchtete!"
"Was macht man mit solchen Zeitgenossen, die hilfreich sein wollen und dennoch das Falsche tun?" Ipsy hätte auf mich gewartet, da war ich mir ganz sicher. Nun wußte ich nicht weiter, also wartete ich einfach. Nach 30 Minuten kam ein humpelndes rotes Etwas, mich sichtlich suchend, auf den Parkplatz gehinkt.
Auf dem Weg zum Tierarzt habe ich mir ernsthaft überlegt, ob ein "fremdabweisendes Tier" in jeder Situation das richtige ist. Alle meine Eurasierdamen, die ich bisher hatte – und es waren immerhin 5 Stück – hätten sich von Fremden freiwillig nicht einfangen lassen. Gut oder schlecht? Ich weiß es nicht!
Annelie Feder
Das schönste Weihnachtsgeschenk
Am 22. Dezember hatten wir die glorreiche Idee endlich unsere Kinogutscheine inkl. Hundesitting einzulösen. Also auf nach Nürnberg. Wir gaben unsere Bonny bei unseren Schwiegersohn Egon und unserer Tochter Sandra ab und gingen ins Kino. Als wir sie wieder abholen wollten, der Schock, Bonny war weg. Sie war beim spazieren gehen weggelaufen. Stundenlang haben wir die Umgebung um das Klinikum -Nord abgesucht. Sandra hat inzwischen die Polizei, das Tierheim und Radio Franken verständigt. Nach vielen Stunden verzweifelnden Suchens sind wir total erledigt ohne Bonny nach Hause gefahren.
Am nächsten morgen habe ich nach einer schlaflosen Nacht unsere Freundin Christa angerufen um unseren täglich gemeinsamen Hundespaziergang abzusagen. Christa hat sofort gesagt ich fahr mit nach Nürnberg und helfe dir suchen und wir werden die Bonny finden. Das hat mir wieder Hoffnung gemacht.
Den ganzen Vormittag und Nachmittag haben wir Flugblätter verteilt, in jeden Hinterhof nachgesehen und jede Grünfläche abgesucht, vergebens. Um 15:30 Uhr sind wir völlig erschöpft und verzweifelt zurück zum Klinikum wo Dieter auf uns wartete. Als wir näher kamen sahen wir Dieter winken und er rief uns zu, dass Bonny gefunden wurden. Überglücklich fielen wir uns weinend vor Freude in die Arme. Bonny war im Tierheim man hatte sie am 5 km entfernten Marienbergpark eingefangen.
Als Bonny wieder in unserem Auto saß und wir heimfuhren sagten wir jetzt kann Weihnachten
kommen, das schönste Weihnachtsgeschenk haben wir schon bekommen.
Rosi Glenk / Dieter Fischer