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Ratgeber Ernährung - Frischkostfütterung

Frischkostfütterung - barfen

FrischkostSo vertraut sind wir inzwischen damit, zum Büchsenöffner oder zur Tüte mit den Pellets zu greifen, um die Näpfe unserer Haustiere zu füllen, dass wir uns schwerlich vorstellen können, wie einst unsere Urgroßeltern ihre Haustiere versorgten. Und nur wenige von uns hatten bisher dazu Gelegenheit, einem Wolf bei seiner Mahlzeit über die Schulter zu schauen. Dabei könnten wir von unseren Ahnen und dem Isegrim lernen, wie wir auch ohne Futtermittelindustrie auskommen können.

Es scheint zunächst, als sei es so viel komplizierter, unsere Katzen und Hunde mit frischen Zutaten zu ernähren als unsere zweibeinigen Familienmitglieder. Die Tabellen auf den Verpackungen gaukeln uns vor, es handele sich um eine strenge Ernährungswissenschaft, die wir in der heimischen Küche beim besten Willen nicht imitieren können. Es ist ebenso kompliziert wie die Ernährung unseres Kindes ganz ohne Muttermilchersatzpulver und Biobabybreigläschen! Und es schiene genauso kompliziert, wenn wir nach 50 Jahren Astronautenkost plötzlich auf die Idee kämen, uns wieder mit Frischkost ernähren zu wollen. Absurd, nicht wahr?

Viele Hunde- und Katzenliebhaber greifen inzwischen wieder zu frischen Zutaten. Etliche entscheiden sich für eine Kombination aus Fertig- und Frischfutter. Einige betreiben die Rohfütterung extrem, indem sie das Fleisch bis zur Verwesung vergraben. Jeder findet letztendlich seinen ganz eigenen Weg, der auch von den Vorlieben und Abneigungen unserer Hunde und von unserem Alltag mitbestimmt wird. Es gibt nicht den Frischkosternährungsplan für alle Hunde. Kein Hund verbrennt die Nahrung wie der andere. Das hängt u.a. von der Bewegung ab, die wir unseren Hunden tagtäglich gönnen. Manche vertragen kein Getreide und Milchprodukte oder lehnen strikt Gemüse-Flocken-Mahlzeiten ab.

Unsere Eurasier benötigen zwischen 18 und 23 % Protein, junge agile Tiere mehr als geruhsame oder ältere. Viele Fertigfutter-Sorten sind also zu proteinhaltig für unsere Hunde. Ein Zeichen für zu proteinhaltige Nahrung ist, wenn sich das Tier häufig kratzt und Parasiten ausgeschlossen werden können. Ein Zuviel an Proteinen führt bei Eurasiern mitunter zu Hautirritationen und dadurch zu Juckreiz.

Sehr eiweißhaltig sind Innereien, auch grüner Pansen, schieres Muskelfleisch und Milchprodukte, Produkte, die deshalb nicht täglich in den Napf wandern.

Proteinärmere Fleischprodukte sind Kopffleisch, Kehle und Schlund. Lunge ist ein gehaltloses Füllsel und für übergewichtige Hunde interessant, um ihren Magen zu füllen, ohne zuviel Energie zuzuführen. In Stücke geschnitten und im Backofen getrocknet ergibt dieses Organ einen kalorienarmen, aber schmackhaften Belohnungshappen z.B. für unterwegs.

Knorpel und Knochen werden als Fleischportion gewertet. Zur Knochenfütterung gibt es unterschiedliche Ansichten. Wollen wir das Risiko ausschließen, dass unserem Hund vielleicht eines Tages ein Knochensplitter in der Darmwand steckt, belassen wir es beim ebenso kalkreichen Knorpel, den unsere Hunde sehr schätzen und der leichter verdaulich ist als Knochen.

Für unsereins unappetitlich, für die Hunde ein Schmankerl sind ungewaschener = grüner Pansen und Schlund, in dem noch Reste der Nahrung des Pflanzenfressers kleben. Landschlachtereien können mit dieser Spezialität dienen. Anfangs kostet es zugegebenermaßen ein bisschen Überwindung, dieses abenteuerliche Stück Fleisch in portionsgerechte Stück zu zersäbeln und wegzufrieren. Portionsgerecht bedeutet, die Hunde müssen daran eine Zeitlang herumarbeiten, so dass Zähne und Zahnfleisch tüchtig in Arbeit sind. Das verhindert weitgehend Zahnstein und sorgt für weiße Zähne ganz ohne Hundezahncreme und Zahnbürste.

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