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Ratgeber - Gesundheit

Gebärmutterentzündung (Endometritis)

Ca. 3-10 Wochen nach der Läufigkeit kann es bei manchen Hündinnen durch hormonelles Ungleichgewicht (Eierstockzysten, etc.) und/ oder bakteriellen Infektionen (z.B. Deckakt, o.a. Gründe) zu Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut kommen, die auch eine Vereiterung (Pyometra) nachziehen können. Diskutiert werden hier als auslösende Faktoren z.B. eine Fehlfunktionen der Hormonrezeptoren der Gebärmutterschleimhaut und lokale Immunschwäche.

Das Hormon Progesteron, welches nach der Läufigkeit dominiert, hemmt die Beweglichkeit der Gebärmutter, so kann sie sich dann nicht selbst helfen und durch Kontraktionen reinigen. Außerdem ist Progesteron als Trächtigkeitsschutzhormon unter anderem für den Schluss der Gebärmutter zuständig. Bei Entzündungen / Eiteransammlungen kann bei verschlossenem Gebärmuttermund kein Sekret mehr abfließen. Dieses Sekret kann sich zu einer gewaltigen Menge ansammeln und kleine Gefäße oder auch die Gebärmutter zum Reißen bringen.

Weitere Gründe für eine Gebärmutterentzündung / Pyometra können auch Verabreichung von Hormonen sein, entweder zur Auslösung einer Läufigkeit, zur Unterbrechung einer Trächtigkeit oder zur Unterdrückung der Läufigkeit. Das Risiko für eine Gebärmutterentzündung ist hier deutlich erhöht! Besonders Resorption von Fruchtanlagen, Abgänge von Fruchtanlagen oder verbliebene Geburtsreste nach Geburten können schwere Entzündungen auslösen.

Hinweise auf Störungen:

  • verlängerte Läufigkeitsblutung
  • Blutung zwischen den Läufigkeiten (kann ein Hinweis auf kleine Gefäßeinrisse sein!)
  • evtl. unterschiedlich starker Ausfluß, von bräunlich/ blutig bis eitrig, eventuell zäh und klebrig, evtl. übel riechend
  • starker Durst
  • häufiges Urinieren
  • Unwohlsein, Mattigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Umfangsvermehrung
  • Schwäche in der Hinterhand
  • Fieber
  • evtl. Erbrechen
  • evtl. Durchfall

Alle diese Symptome, die nach einer Läufigkeit oder Geburt auftreten, auch einzelne, müssen sehr ernst genommen werden und erfordern die umgehende Vorstellung beim Tierarzt! Die Behandlung einer Gebärmutterentzündung gehört immer in die Hände eines Tierarztes. In manchen Fällen sind die Hündinnen lange unauffällig, man sollte deshalb schon geringe Anzeichen beachten. Eine unbemerkte Gebärmuttervereiterung kann einer Hündin sehr schnell das Leben kosten. Eiterbakterien können über die Blutbahn den ganzen Organismus vergiften und / oder lebenswichtige Organe schwerst schädigen.

Der Tierarzt kann durch geeignete Untersuchungen (Temperatur, Blut / Entzündungszeichen, Abstrich, Vaginoskopie, Ultraschall ...) feststellen, ob die Hündin erkrankt ist und wie schwer. Er wird dann entscheiden, ob die Hündin schnellst möglich notoperiert und gleichzeitig kastriert werden muss. Manchmal kann der Hündin nur dadurch das Leben erhalten werden.

Junge Hündinnen, die unter Umständen zur Zucht verwendet werden sollen und keine ausgeprägte geschlossene Vereiterung zeigen, können je nach Situation auch mit einem Therapieversuch behandelt werden (Antibiotikagaben etc.). Oft kehren die Symptome aber zurück oder aber nach den Läufigkeiten immer wieder, und die Hündin ist dadurch steril oder / und muss doch noch kastriert werden.

Professionelle Tipps für eine homöopathische Unterstützung gibt Ihnen Ihr alternativ arbeitender Tierarzt, Veterinärhomöopath, oder Sie unterstützen die schulmedizinische tierärztliche Therapie durch Vorschläge aus folgender Literatur:

Hans G. Wolff: „Unsere Hunde gesund durch Homöopathie“, Sonntag Verlag
Dr. Barbara Rakow: „Homöopathie für Hunde”, Kosmos Verlag
Dres Späth/Löw/Reinhart: „Gesunde Tiere mit Homöopathie und Antihomotoxischer Medizin“, Aurelia Verlag

© Kerstin Konopa

Quellen:

Dr. Andrea Münnich, "Fortpflanzung der Hündin", BioS Verlag
- nach oben -Evans/White, "Die Hündin"