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Ratgeber - Gesundheit - Hündin

Canines Herpesvirus - Impfen kann helfen

Hinweis: die abgebildeten Hunde auf dieser Seite sind gesund und nicht vom Herpes-Virus befallen

Arisha-vom-Wolfsmeer mit ihrenTayemoor-B-Wurf-Welpen
Arisha vom Wolfsmeer mit ihren Tayemoor-B-Wurf-Welpen

Für Züchter ist diese Krankheit ein Schreckgespenst. Ein wundervoller Wurf gesunder Welpen ist geboren, aber nach einigen Tagen beginnen die Welpen zu wimmern, stellen das Saugen ein und trotz intensiver medizinischer Versorgung sterben die meisten Welpen. Warum?

Die Mutterhündin hat sich mit dem Canines Herpesvirus infiziert. Für die erwachsenen Tiere ist der Virus harmlos, aber sie werden den Eindringling auch nicht wieder los. Da Allgemeinsymptome fehlen, wird die Infektion bei den meisten Tieren gar nicht diagnostiziert. In Nervenzellen und Lymphknoten kann sich die Erbinformation des Keimes halten und bei gegebener Gelegenheit wird das Virus erneut aktiviert. Der Hündin schadet das nicht, aber die Welpen können vor, bei und nach der Geburt infiziert werden. Aborte, Früh- und Totgeburten können die Folgen sein.

Die Infektion erfolgt in dem Moment, wo der Welpe seinen Weg durch den Geburtskanal antritt. Das Herpesvirus lebt in der Schleimhaut von Scheide und Scheidenvorhof und wird von den Welpen über den Nasen-Rachen-Raum aufgenommen. Eine zweite mögliche Ansteckungsgefahr besteht über Speichel und Nasensekret der Mutterhündin. Nicht immer ist der ganze Wurf betroffen, einzelne Welpen können durchaus verschont bleiben.

In den ersten 3 Wochen hat der Welpe nicht genügend Abwehrkräfte und die Infektion verläuft meistens tödlich. Innerhalb von 3 – 7 Tagen wird das Herpesvirus nach einer ersten Vermehrung im Nasen-Rachen-Raum auf dem Blutweg  in alle Organe transportiert und die Welpen sterben. Die Viren vermehren sich besonders gut bei der noch niedrigen Körpertemperatur der Welpen. Ein Nachweis erfolgt bei einem toten Welpen oder bei Aborten durch einen Virusnachweis in den Organen bei einer Obduktion. Ab der 3. Lebenswoche ist die Abwehrfähigkeit eines normal entwickelten Welpen bereits so gut, dass die meisten Welpen mit einem Husten oder Schnupfen davonkommen, weil das Virus auf den Nasen-Rachen-Raum beschränkt bleibt.

Pamina von der kleinen Blaiake mit ihren Welpen
Pamina von der kleinen Blaike
Alpha-Canis-A-Wurf

Wer Sorgen hat, seine Zuchthündin könne Herpesträger sein, dem sei eine Bestimmung des Antikörpers gegen das Canine Herpesvirus empfohlen. Das Vorkommen von Antikörpern gegen das Canine Herpesvisrus liegt laut dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. in deutschen Hundezuchten bei 20-30%. Es gibt keine Behandlung zur vollständigen Entfernung des Virus, aber es gibt Prophylaxen. 

Durch eine speziell für Zuchthündinnen entwickelte Impfung wird das Immunsystem der Mutterhündin zur Bildung von Antikörpern gegen das Virus angeregt. Die Antikörper schützen die Föten während der Trächtigkeit und der Antikörper wird in der Milch so hoch, dass die Welpen vor dieser Infektion geschützt sind.

Impfschema:

  • 1-2 Wochen vor dem Decktag
  • 10 Tage vor dem erwarteten Wurftermin
  • Impfschema vor jeder Trächtigkeit wiederholen

Wenn der Wurf aktuell betroffen ist:

  • Engmaschige und intensive tierärztliche und züchterische Betreuung.
  • Verabreichung von Antibiotika gegen bakterielle Sekundärinfektionen.
  • Infusionen gegen Flüssigkeitsverlust bei Durchfall und Saugunlust.
  • Wärmequellen, um die Körpertemperatur zu erhöhen, da sich der Virus bei niedrigen Temperaturen stark ausbreitet.
  • Trennung der nicht betroffenen Welpen von dem Wurf.
 

Quelle Pedigree Züchter News
Weiterführende Literatur:
Jill Manteufel: Canines Herpesvirus und Canine Minute Virus beim Hund
- nach oben -Bestellnr. 978-3-639-04717-2, 59 Euro